Schützenvirus lässt Peter Allebrodt nicht los

Bericht: derwesten.de

Von links: Martin Tillmann, Vorsitzender Heinz Rinscheid und sein Vorgänger Peter Allebrodt.

Bilstein. Bestens vorbereitet und hochkonzentriert wie immer leitete Peter Allebrodt am Samstag die Jahreshauptversammlung seines Bilsteiner Schützenvereins. Aber als nach dem letzten Tagesordnungspunkt die Tür des Versammlungsraums aufflog und der Bilsteiner Musikverein einmarschierte um ihm als Dank ein Ständchen zu spielen, da ließ der 66-Jährige neben der Überraschung doch ein wenig Wehmut durchblicken.

Denn es war seine letzte Versammlung als Vereinschef und Vorstandsmitglied. Nach sage und schreibe 46 Jahren auf der Kommandobrücke des Vereins trat Allebrodt am Samstag zurück ins Schützenglied. Als „Abschiedsgeschenk“ hinterließ er dem Verein - zum ersten Mal nach vielen Jahren - eine Vereinskasse mit positivem Guthaben statt Verbindlichkeiten.

Einmalig im Schützenbund
Für Bundesoberst Martin Tillmann, selbst langjähriger Geschäftsführer des Vereins und Allebrodts Weggefährte, war es eine Ehre die Laudatio zu halten. „Für den Schützenverein geht eine Ära zu Ende. 46 Jahre im geschäftsführenden Vorstand, ich bin mir fast sicher, dass es so etwas im Kreis und auch im Sauerländer Schützenbund noch nicht gegeben hat“, so Tillmann. Als 20-Jähriger übernahm Peter Allebrodt 1970 den Kassiererposten, bevor er 1990 zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde und 2008 den Vorsitz übernahm. Alle Meilensteine der jüngeren Vereinsgeschichte wie Neubau und späterer Ausbau der Freiheit-Bilstein-Halle, Jubiläen, die Veranstaltung der erfolgreichen Oldie-Festivals oder zuletzt der Meilertage hat er maßgeblich mitgestaltet und teilweise selbst initiiert.

Tillmann: „Du hattest immer eine gute Nase dafür, was den Schützenverein nach vorn bringt und du warst immer Motor und Ideengeber für das Dorf.“ Denn auch bei den Bilsteiner Marktplatzfesten und Veranstaltungen aller Art der Dorfgemeinschaft stand und steht er als Funktionär mit in der ersten Reihe. „Es geht heute ein Kapitän von Bord, der das Schiff immer zielstrebig gelenkt hat, auch wenn es manchmal schwierig war, dafür gilt ihm allerhöchster Respekt und Anerkennung“, so der Bundesoberst. Die 65 Schützen dankten Allebrodt mit minutenlangem Beifall und ernannten ihn einstimmig zum „Ehrenvorstand“. Und das nicht nur wegen seiner Verdienste um den Verein. Auch über den OrtBilstein hinaus gilt Peter Allebrodt als kompetenter und erfahrener Funktionär, der das Vereins- und Schützenwesen immer auch kritisch hinterfragt und Fehlentwicklungen wie zum Beispiel die immer höheren Auflagen seitens der staatlichen Behörden angeprangert hat.

Peter Allebrodt selbst bedankte sich „bei allen, die mich 46 Jahre lang begleitet haben. 1970 hat mich der Schützenvirus gepackt und die Arbeit hat mir immer viel bedeutet. Ich bin froh, dass ich einige Höhepunkte mitgestalten durfte. Ich werde den Vorstand weiterhin nach Kräften unterstützen und mich in den Dienst des Vereins stellen, sofern das gewünscht ist“. Die Voraussetzung dafür hatte der Verein zuvor mit einer einstimmig beschlossenen Satzungsänderung geschaffen. Demnach können Ehrenvorstandsmitglieder an den Vorstandssitzungen mit beratender Funktion teilnehmen. „Wir wollen uns so das große Knowhow sichern“, so Geschäftsführer Ulrich Heße.

Volker Eberts

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